Storchengarten

Storchengarten

Der am Rand von Markt Schwaben gelegene „Storchengarten“ dient dem Anbau von regionalen und alten Gemüsesorten. Der Garten ist auch ein Ort der Bildung. Im Rahmen der angebotenen Führungen lernen die Teilnehmer/innen, Nahrungsmittel selbst anzubauen, zu nutzen und Saatgut daraus zu gewinnen.

Blumen- und Insektenvielfalt

Im Storchengarten, der bereits dreimal von der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet wurde, finden sich auf 240 Quadratmetern eine Vielzahl heimischer, teils sogar historischer Nutzpflanzen. Hier bietet sich ein Schlaraffenland für Insekten, für die vielerorts extra Blühstreifen neben vielbefahrenen Straßen sprichwörtlich aus dem Boden gestampft werden. Doris Seibt konnte im Storchengarten auch in Führungen vielen Menschen näher bringen, dass auch historische Sorten, wie zum Beispiel „die Schweigergerste“, eine vierzeilige Gerste, die vor 1945 in Bayern angebaut wurde, noch bemerkenswerte Erträge erzielt ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder dass Soja auch in Deutschland wächst und eiweißreiche Lupinen, die immer wichtiger werden, als Fleischersatz.

Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten

Doris Seibt sieht neben dem Erhalt der Nutzpflanzen, der Weitergabe von Wissen bei Führungen durch den Garten sowie der Ernte der heimischen Gemüsesorten auch ein Nutzungspotential für Schulen und Kindergärten: Neben der Möglichkeit, Unterricht im Freien durchzuführen, könnte der Garten vor allen Dingen für den Biologie-, Mathematik oder Chemieunterricht praxisnah genutzt werden: Bodenanalyse und Analyse des Nährstoffgehaltes der Pflanzen, Vermessen und Anlegen von Beeten, Zählen, Wiegen sowie das Erfassen von Pflanzenmerkmalen , die kleineren Kinder Lernen durch Schauen, Anfassen und Schmecken – die Liste der Einsatzmöglichkeiten ließe sich noch weiter fortführen.

Nachfolge gesucht – Licht am Ende des Tunnels

Man möchte es kaum glauben, dass in Zeiten, in denen Umwelt, Naturschutz, Biodiversität und Insektenschutz groß geschrieben werden und viele, vor allem junge Menschen in Demonstrationen für diese Themen auf die Straße gehen, ein Projekt wie der Storchengarten in Markt Schwaben in eine ungewisse Zukunft blickt. Ein nicht zu ersetzender Schatz an Wissen und Vielfalt auf dem Feld, welches verloren ginge, fände sich keine Nachfolge für den Storchengarten.

Bis zum nächsten Jahr kann sich Doris Seibt noch um den Storchengarten im Schwabener Moos kümmern. Dann möchte die Rentnerin in ihre Heimat nach Ostdeutschland zurückkehren. Doch die Suche nach einer Nachfolge gestaltet sich schwierig. Vor allem gibt es noch keine gesicherte Finanzierung des Projektes, das sich bisher auf Spendenbasis organisiert. Denn dieses Geld reicht nicht für dringend notwendige Anschaffungen oder die Entlohnung einer Fachkraft, die hilft, den Garten zu pflegen – eine Mammutaufgabe, die die diplomierte Landwirtin bisher mit einigen fleißigen Helfern, aber zum größten Teil, alleine gestemmt hat. Doch etwas Licht am Ende des Tunneles gibt es. Der neue Bürgermeister Markt Schwabens hat Hilfe zugesagt und bleibt mit einigen Aktiven im Gespräch, auch der Landrat des Landkreises bot seine Hilfe in Form eines Insektenhauses, welches er zur Verfügung stellen will, an.

Es bleibt zu hoffen, dass sich eine Möglichkeit findet, den Storchengarten zu erhalten.


Kontakt:

Wer helfen möchte, kann sich direkt an Frau Seibt wenden (doris.seibt@outlook.com). Nähere Informationen über das Projekt Storchengarten finden sich unter

https://www.undekade-biologischevielfalt.de/projekte/aktuelle-projekte-beitraege/detail/projekt-details/show/Wettbewerb/1496/